6 Tipps für Business Blogs

Photo by Mulyadi on Unsplash

Einer ist nicht wie die anderen… Als ich neulich darüber nachdachte, meinen eigenen Blog zu starten, hat mein Analysten-Herz erstmal kategorisiert und mein Marketing-Hirn ein paar Tipps für Business Blogs zusammengestellt. Als Content Marketing-Jünger und Anhänger der Philosophie, dass gutes Marketing stets serviceorientiert ist, bin ich ganz klar ein Fan von gut gemachten Unternehmensblogs. Aus SEO-Sicht sowieso. Wichtig ist, dass ein Business Blog keine Kopie ist, sondern Persönlichkeit ausstrahlt und zum Unternehmen passt. Denn dann können Business Blogs mächtige Marketing Tools sein. Hier meine Tipps dazu.

Business Blogs – Content is still king

Ob Start-Up oder Big Business – der Schlüssel für erfolgreiche Websites ist hochwertiger Content. Für wiederkehrende Nutzer. Für Reichweite. Für Leads. Ein Blog ist eine mögliche Form neuen Content bereitzustellen.

Ein Business Blog ist nichts für dich? Ich hätte da noch ein paar Ideen: Kein Business Blog? Alternative Strategien für deine Reichweite.

Wie bekommt man denn jetzt hochwertigen Content? Wie betreibt man einen Blog, der funktioniert? Schon die beiden Fragen zeigen, dass es am Anfang um Positionierung und strategische Fragen geht: Was willst du erreichen? Warum willst du bloggen? Wofür stehst du? Diese Fragen gehören zu deiner Unternehmensstrategie und sollten sich auch im Blog widerspiegeln. Wenn das geklärt ist, kann es losgehen.

1) Finde Themen, die zu deinem Produkt passen

Beginne taktisch. Das ist wichtig, wenn deine Inhalte langfristig das richtige Publikum anziehen und deine Produkte oder deinen Service verkaufen sollen.

Zuerst steckst du Themengebiete ab, die zu deiner Leistung passen. Verkaufst du Gartentechnik, wären geeignete Themenfelder: Gartentrends, Pflanzen, saisonale Tipps, Garten-Utensilien. Betreibst du ein Hotel, passen Inhalte wie Ausflugsziele, Regionales, Events. Bist du ein Dienstleister, kannst du DIY-Tipps geben und Fragen, die dir Kunden gestellt haben, in Artikeln verarbeiten.

Hast du die Themenfelder identifiziert, gehst du weiter ins Detail. Überleg dir Schlagwörter, die relevant sind. Bleiben wir beim Thema Garten und den saisonalen Tipps. Mögliche Schlagwörter sind: Überwintern, Trockenheit, Urlaubszeit, Ernte. Um rauszukriegen, welche Fragen sich Nutzer dazu stellen, gibst du die Keywords in ein Tool wie W-Fragen-Tool oder wrel.de ein. Bei Letzterem bekomme ich zum Keyword „garten überwintern“ bspw. „wann garten überwintern zurückschneiden“. Damit hätte ich schon einen möglichen Beitrag.

W-Fragen sind super. Die geben User nämlich tatsächlich so in Suchmaschinen ein. Für dich bedeutet das, wenn du die Frage richtig gut beantworten kannst, hast du eine gute Chance gefunden zu werden. Probier die Fragen auch mal in den Suchmaschinen aus. Dann siehst du, was die Mitbewerber tun.

Gleichzeitig analysierst du deine Zielgruppe. Was sind ihre Fragen, ihre Schwierigkeiten. Wie kannst du mit deinem Service helfen. Denk auch später beim Schreiben daran, nicht das Unternehmen, sondern den Kunden in den Mittelpunkt zu rücken. Schreib für deinen Nutzer.

Hast du Beitragsideen erarbeitet, erstellst du deinen Redaktionsplan und startest mit der Content Produktion. Ohne diese Vorarbeit passiert es leicht, dass man anfängt Beiträge zu erstellen, die zwar in die Branche, aber nicht zum eigenen Portfolio passen.

2) Produziere Content sorgfältig

Gute Inhalte brauchen Zeit. Stimmt. Das Beste am Bloggen: Nichts, was du veröffentlichst, ist in Stein gemeißelt. Du kannst deine Artikel jederzeit wieder anfassen und noch ein bisschen polieren. Das ist super. Trotzdem, schreib nicht kopflos drauf los. Setz auf Qualität, statt auf Quantität. Du brauchst nicht unzählige Beiträge, sondern gute. Daher: Gern alte Beiträge überarbeiten, verbessern und vor allem aktualisieren. Aktueller Content ist besser als viel Content.

Versuche immer deinen Leser, also deinen Kunden, im Blick zu haben. Ist dein Beitrag hilfreich für ihn, d.h. er beantwortet Nutzerfragen oder gibt praktisches Wissen weiter, ist der Content gut. Findet ein Nutzer Antworten bei dir, wird er wiederkommen.

Teste verschiedene Content Formate aus: Listicals, Infographiken, Video-Content, klassische Blogbeiträge usw. Arbeite mit Storytelling und probier aus, was für dich funktioniert. Immer getreu dem Motto von David Ogilvy:

„Tell the truth but make it fascinating.“

Meine Themen wurden schon oft bearbeitet – soll ich trotzdem darüber schreiben?

Über deine Themen wurde schon oft im Web geschrieben? Macht nix. Es bedeutet, dass ein breites Interesse an den Themen da ist. Das ist doch prima! Und ja, schreib auch du deine Version zu dem Thema. Denn für den Leser ist nicht nur der Inhalt, sondern auch der Kontext wichtig. Also von wem der Inhalt kommt. Wir besorgen uns alle unsere Informationen von Quellen, denen wir vertrauen, die uns intuitiv ansprechen oder mit denen wir uns identifizieren.

Möglicherweise schreiben andere Unternehmen genauso gut über das gleiche Thema wie du, aber dein User kennt dich bzw. dein Business. Wahrscheinlich wird er Inhalte lieber von dir konsumieren, als von einem Unternehmen, das ihm nichts sagt.

3) Personalisiere deinen Business Blog

Blogs funktionieren besser, wenn sie personalisiert sind. Denn: Menschen folgen Menschen. Beispielsweise hat Bill Gates 33.851.105 Follower auf LinkedIn, Microsoft nur 14.994.613 (Stand: 06.09.2021). Menschen interessieren sich schlicht mehr für andere Menschen als für Marken bzw. Unternehmen.

Erstelle ein Autoren-Profil, so dass die Nutzer wissen, wer dort schreibt. So stärkst du nicht nur das Vertrauen deiner Leser, sondern punktest auch bei Google. Die Suchmaschine gewichtet es auch immer mehr, dass ein Autor zu erkennen ist. Im Juni 2021 hat Google eine neues Anzeigenformat für Autoren und Journalisten angekündigt. In einem Karusell werden Artikel der Texter oberhalb der klassischen Suchergebnisse ausgespielt. Zunächst ist dieses Feature noch limitiert, aber die Ausarbeitung des Formats wird kommen.

Merke: Deine Leser und Google legen Wert auf die Autorenschaft. Es lohnt sich daher einen Redakteur oder sogar ein Redaktionsteam zu etablieren. Ein Redaktionsteam hat zusätzlich den Reiz, dass verschiedene Blickwinkel und unterschiedliche Meinungen Themen beleben können. Der Expertenstatus des Unternehmens kann aufgrund des größeren Wissensspektrums auch noch besser ausgebaut werden.

SEO-Tipp: Unterlege den Autoren mit der passenden schema.org-Auszeichnung. So erleicherst du Suchmaschinen das Auslesen deiner Autorendaten.

4) Vergiss den Call-to-Action nicht

Ein Call-to-Action (CTA) ist eine Handlungsaufforderung an den Nutzer, etwas Bestimmtes zu tun. CTAs findest du auf jeder Website. Sie spiegeln das Ziel der Seite wider. Es sind diese Buttons wie „Jetzt kaufen“ oder „Kontakt aufnehmen“.

Diese Aufforderungen sind normalerweise sehr laut und deutlich. Ein Blog ist keine Verkaufsseite. Nicht vordergründig jedenfalls. Daher muss der CTA hier etwas sanfter sein. Etwas leiser. Mehr hilfsbereit und serviceorientiert. Ein klassischer Business Blog-CTA ist die Aufforderung, sich für den Newsletter anzumelden. Kann aber auch eine Kommunikationsaufforderung sein, eine Frage zu stellen. Gib deinem Leser etwas zu tun.

5) Nutze den Blog zum Wissensaufbau

In einer meiner vorangegangenen Tätigkeiten habe ich den Unternehmensblog pflegen dürfen. Das war super. Ich habe dadurch so viel gelernt. Ein Business Blog kann auch dazu dienen, die Mitarbeiter weiterzubilden. Wenn sich die Angestellten in Themen einarbeiten müssen, erarbeiten sie sich neues Wissen oder aktualisieren altes. Wenn du deine Strategie richtig aufgestellt hast, geht es um Themen, die zu deinem Produkt bzw. Service passen, d.h. der Redakteur gewinnt wertvolle Kenntnisse, die im Arbeitsalltag von Nutzen sein werden. Vielleicht kommt sogar die ein odere andere Idee zustande, wie du dein Portfolio noch verbessern und ergänzen kannst.

6) Optimiere deinen Blog für Suchmaschinen

Zu guter Letzt: Betreibe SEO. Das lohnt sich langfristig. Deine Keywords für deinen Beitrag hast du ja am Anfang recherchiert. Die sollten sich natürlich in deinem Blogpost wiederfinden. Außerdem sind das genau die Wörter, die in den SEO-relevanten Positionen vorkommen sollten. Mit SEO-relevanten Positionen meine ich:

  • Überschriften (Bitte formatiere unbedingt mit H1 bis H6. Bloß nicht Paragraphen für Überschriften missbrauchen. Das tut jedem SEOlogen weh. Ach ja und nur eine H1 pro Artikel.)
  • Dateinamen der Bilder (Pusht dein Ranking in der Bildersuche)
  • Alt-Texte und Title-Tags bei Bildern
  • Title-Tags bei Links
  • URL deines Beitrags
  • Meta-Description und Seitentitle

Aus SEO-Sicht kann ich Blogs empfehlen. Denn: Will man im Web Expertenstatus und Autorität ausbauen sowie das Vertrauen der User stärken (in SEO-Sprech: E-A-T-Prinzip), ist ein Blog mit einer persönlichen Note eine gute Wahl. Er pusht das Ranking in der Regel durch ein breitangelegtes Keyword-Set, fördert die Seitensitzungsdauer und sorgt für aktuelle Inhalte.

Falls du ein Tool suchst, das dir bei der On Page-Optimierung hilft, kann ich Yoast SEO empfehlen. Super Handhabung, nettes Ampelsystem, nützliche Hinweise, intuitive Bedienung. Und es gibt eine kostenfreie Version. Probier es aus.

Du willst mit mir ins Gespräch kommen?

Gern! Schreib an: lasstexten@paulineweiss.de

Nach oben scrollen